Wie jedes Jahr findet auch 2023 das Kunstfestival 48 H NK in Neukölln statt. Das diesjährige Thema: Play{Ground}. Wow, wie einfallsreich. 😉
Und wow, wie passend: Denn Neukölln und aus unserer Perspektive der sog. Ganghofer_Kiez ist schon die letzten Jahre ein riesiges Spielfeld der Gentrification. Jetzt kommt auch noch Kalle, geil, wa? Benko_Baby muss ja wenigstens etwas umsetzen… Die Ida hat sich nicht nehmen, auch mal wieder etwas umzusetzen und nimmt mal wieder an diesem Spektakel teil.
Denn: Auch das Festival trägt bei der Aufwertung des Bezirks sein Portiönchen bei. Schon seit mehreren Jahren ist zu beobachten, dass sich das Festival weiterentwickelt und sich der diskursiven Aufhübschung anpasst. Spätis dürfen schon lange nicht mehr iwie teilnehmen und Kultur wurde nonchalant aus der Selbstbezeichnung entfernt. Das bekannte Spiel aus Großschreiben, was Aufmerksamkeit bringt, die kleinen Akteur*innen als Legitimität nutzen, um Gelder zu erhalten und dort zu verteilen, wo die größten Spektakel zu erwarten sind. 💯
sidenote:
well, aus der kunsttheorie wissen wir, es ist nicht funktional, großzuschreiben, weil auch nicht großgesprochen werden kann.
„weil es im sprachgebrauch unkonsequent ist, anders zu schreiben als man spricht. wir sprechen keine großen laute, darum schreiben wir sie auch nicht. und: sagt man mit einem alfabet nicht dasselbe, was man mit zwei alfabeten sagt?“
Herbert Bayer
Wenn es also nicht um die Funktion von Kunst und Kultur geht, z.B. Menschen im Dialog zusammenbringen, dann dient das Festival vielleicht nur noch dazu, das Ansehen eines attraktiver_werden_sollenden Bezirks zu fördern?
» 🧐 aber, … Moment! Die können ja nix dafür, weil wenn die nicht mitmachen …«
»🙄 Passt, schon ist klar: Die Ursachen liegen wie immer am systematischen Paradigma.«
Wir fragen uns, ob Kunst (und Kultur auch) zwangsläufig passiv am Diskurs mitmachen müssen oder, ob nicht gerade hier der Raum für kritische Perspektiven und ein Anders_Machen gefordert ist. Ganz im Sinne des Festivals: „Als Forum für künstlerische Projekte aller Sparten der Berliner Kunstszene präsentiert und fördert das dezentral angelegte Festival Kunst, die einen Beitrag zur Diskussion aktueller gesellschaftlicher Themen leistet und diese reflektiert,“ möchten wir uns diesen Ursachen widmen.
NeoLiberaleUtopien
Der Neoliberale Diskurs formt eine Gesellschaft der Einzelindividuen. Die Aussage „There is no such thing as society“ hat sich zu einer Ideologie der Vereinzelung entfaltet. „Wie wollen wir leben in Zukunft?“ Diese Frage wird in den vergangenen Jahren so häufig gestellt, dass bei genauer Betrachtung, die Antwort wie ein schlechter Scherz oder eine zynische Selbstbeschäftigung von selbstgefälligen Zukunftsforscher*innen erscheint. Die soziale Idee oder eine Gesellschaft der Vielen erscheint selbst nur noch als Utopie denkbar.
Unser Beitrag zum Festival versteht sich als Offenes Experimentallabor. Im Zuge der 48 H werden wir in verschiedenen Formaten Möglichkeiten und Beispiele von Zukünften zeigen und gemeinsam mit euch besprechen. Dabei gibt es ein Rahmenprogramm mit verschiedenen Interventionen, Attraktionen und Mitmach_Sachen 🍡 sowie Abendveranstaltungen. 🏋️♂️🎪🎭
Hier findet ihr unsere offizielle Festivalseite 👈 come back after reading…
Bisher bestätigt:
23.06.2023, 20:00 Uhr:
Die Kollaboratiere | Welcoming El Mosco. Eine interaktive Playground-Lesung
EL MOSCO is coming… und wir wollen ihn*sie begrüßen!
Kommt zu unserer Playground_Lesung, in der wir in ernsthaftem Spiel die Tigermücke willkommen heißen wollen.
Hier alle Infos: aber kommt zurück hierher!😺
24.06.2023, 19:30 Uhr:
Institut für Chaos | Neuanfang jenseits von Katastrophe und Fortschritt! – Jonathan Klein
Wie prägt unser Bild von Geschichte die Möglichkeit eines gesellschaftlichen Neuanfangs? Sind es Bilder von Krankheit und Katastrophe, welche die Aussicht auf einen qualitativen Bruch eröffnen? Oder sollten wir lernen den Kapitalismus als eine Art Schwangerschaft zu begreifen, um zu Geburtshelfer*innen einer neuen Gesellschaft zu werden?
Same but different: aber kommt zurück hierher!😺
25.06.2023, 17:30 Uhr:
tba | Vielversprechendes von random dadaist
Es ist noch geheim, aber schon mal: Eine Reflexion der gesammelten Utopien in gediegender Anspannung und Raum für Diskurs_ion.
Soziale Plastik? Beuys, Zmijewski oder random dadaist? Glaubst du noch an eine Gesellschaft in der Zukunft?
Dann komm vorbei bring Zeit mit und Ideen und gestalte gemeinsam mit anderen Menschen eine oder oder viele Möglichkeiten der Zukünfte.
Am Samstag, 24. Juni, 2023 geht es ab 16:00 Uhr los mit Bedarfsanalyse Umsetzungskonzept und Rollout
Work in Progress…
Stay agile! ✌️
Hier findet ihr die Agenda für das Rahmenprogramm:
Manifestation
Ida Nowhere = „gelebte Utopie“ im Neoliberalismus
1 Ziel von Ida Nowhere ist es, das Unmögliche zu schaffen.
Gesellschaftliche Achtsamkeit trotz F*d up Mindset:
Ein Ort, an dem das Miteinander zählt.
Gemeinsam wollen wir als Einzelperson auftreten, um ein Zukunftsbild zu gestalten.
Wir werden die gegebene Infrastruktur nutzen, um zu untersuchen, wie sehr der Sager: „There is No such Thing as Society zu einer Self-Fullfilling-Prophecy geworden ist.
Oder ob es doch noch etwas wie gesellschaftliche Teilgabe begibt.
Es warten viele spannende Fragen und Aktionen auf uns.
STAY TUNED!